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Kapitel Hermes II

  10. Maimakterion Ol. 701,2, Asgard

  Loki und ich sa?en bei einem Glas Wein zusammen, wir mussten uns überlegen, wie wir in Zukunft unauff?lliger in Kingers Zelle kamen. Schlie?lich sollte das ja eine kleine überraschung werden, die sich erst beim Prozess er?ffnen k?nnte, damit die so richtig gut funktionierte. Und ausserdem würde ich es mir nicht nehmen lassen, pers?nlich herauszufinden, was Loki genau plante. Das Gefühl von vor drei Tagen, das er es tat, hatte sich mittlerweile gefestigt. Bei unserem Besuch hatte ich sehr wohl bemerkt, dass er Kinger nicht nur wegen unserem gemeinsamen Plan zuh?rte, seine K?rpersprache hatte vor allem bei der praktischen Umsetzung und der Anwendung der Zeitmaschine einen subtilen Shift zwischen halb gespieltem zu wirklich echtem Interesse durchschimmern lassen. Au?erdem hatte er seit dem fast nichts anderes mehr im Kopf. ?Wei?t du, Hermes, wenn wir seine Zeitmaschine einfach nachbauen k?nnten, dann k?nnten wir da ganz einfach rein.“ Er kicherte und ich erwiderte. ?Ja, eure asgardischen Zellen sind zwar gegen alles M?gliche abgeschirmt, aber auf der Ebene des subaromaren Tunnelsystems im Zeitbereich ist alles offen.“ ?Da k?nnte man ja einfach rein und so viel Schei? anstellen. Stell dir mal vor wie die Draugar gucken würden.“ Loki ahmte seine Vorstellung nach und kringelte sich vor Lachen. Das war immer so ansteckend. ?Also“, begann ich, als ich mich wieder eingekriegt hatte, ?Nachdem ?die Abschirmung der Zelle unbemerkt durchbrechen‘ auch raus ist, welche M?glichkeiten bleiben uns noch?“ ?Was, wenn wir uns in Draugar verwandeln?“ ich zog eine Schnute. ?Loki, du wei?t doch, dass meine Genetik nicht dafür gemacht ist, so h?sslich zu sein.“ ?Bist du jetzt Apollon? Tr?gst du jetzt auch jeden Abend fünf Cremes auf?“ Und schon waren wir wie der am kichern. ?Aber wenn wir uns als Draugar tarnen, dann w?ren wir ja nur noch am Arbeiten, wenn wir nicht auffliegen wollen?“, fragte ich. ?Ist doch witzig, wenn die alle verwirrt sind.“ ?Mal im Ernst, du warst doch dagegen, dass ich versuche, Odin so zu bearbeiten, dass wir da legal und ungest?rt reinkommen, so würds doch noch mehr auffallen.“ ?Hast ja recht.“ ?Ich sag dir, wir verwandeln uns in Fliegen, und setzten uns auf die Schulter von dem einen, der Kinger immer sein Essen bringt.“ ?Klingt nach nem Plan. Den st?rt das nicht, der ist ja eh voller Fliegen.“ ?Na dann lass doch gleich mal hin.“ Ich spannte meine Muskeln aud diese eine spezielle Weise an, wie ich es immer tat, um meine Form zu?ndern und brachte mein ?u?eres dazu, sich neu zu ordnen. Loki tat es mir gleich. Wie sch?n, dass ich die entsprechenden Olympiergene abbekommen hatte, die mir das erm?glichen. Nur meine Klamotten mitzuschleppen, war in so einer Form ein bisschen aufwendiger, zum Glück hatte Hephaistos mich mit einer Nanotechnologie ausgestattet, die mir eine Tasche in der 1. Dimensionsebene bereitstellte, wo ich das ein oder andere auch unbemerkt mitnehmen konnte, zumindest solange es nicht zerbrechlich war. Nach vollendeter Transformation und breitete ich meine Flügel aus und hob ab. Loki überholte mich und rief: ?Wettfliegen!“ ?Das gewinnst du nicht!“ Auch ich wurde schneller und konnte aufholen. Loki würde sich wieder ?rgern, dass er wieder nicht gewinnen würde. Als ich das Asgardische Gef?ngnis am Horizont erkennen konnte, lag ich schon vorne. Auf der Stra?e zur JVA sah ich einen dieser altmodisch anmutenden Lieferkutschen auf den Eingang zusteuern. Ein Blick zu Loki und wir waren uns einig, dass das unsere Eintrittskarte war. Also Endspurt. Sturzflug auf die Kutsche drauf. Uuuuund Landung! ?Erster!“, rief ich. Loki krachte in mich rein. ?Du Arschloch!“ Tja, schlechter Verlierer, sagte ich doch. Der würde sich noch revangieren k?nnen, da war ich mir sicher. Doch erstmal mussten wir uns unauff?llig benehmen, das wusste auch er, denn wenn die draugar genervt von uns sein sollten, würden wir ganz schnell als Fliegenmatsche enden. ?Hey, dahinten ist er, der Fliegenmann“, flüsterte Loki, als sich die Tore ?ffneten. ?Ich seh ihn auch. Attacke.“ Den Draugr im Visier hob ich wieder ab, Loki wieder hinter mir, und es dauerte nicht lang, da sa?en schon auf seiner Schulter. Ihn interessierte das herzlich wenig, er lief einfach weiter, den Essenswagen vor sich herschiebend. Zum Glück war Kingers Zelle auch direkt sein erster Stopp. W?hrend der Draugr seinen Job machte, setzte ich mich auf Kingers Nachttisch und betrachtete den Boden. Mir fiel da n?mlich etwas Merkwürdiges auf. Der Staub lag an einer Stelle seltsam, als h?tte dort etwas Gro?es getanden, doch hier in diesem kargen Raum gab es nichts, was dazu passen würde, und ich erinnerte mich auch an nichts, was seit dem letzten Mal verschwunden w?re. Skeptisch sah ich zu Loki rüber, der gerade die Wand entlang lief. War er in der Zwischenzeit hier gewesen? Hatte er Kinger etwas vorbeigebracht und dann sp?ter wieder mitgenommen? Aber wie und warum? Ich konnte wetten, dass das etwas mit seinem Geheimplan zu tun hatte. Aber selbst wenn alles ganz anders war, als ich vermutete, eine anonyme Bitte um eine Sicherheitsüberprüfung an die Beh?rden konnte ja nicht Schaden. Das Zufallen der Tür riss mich aus meinen Gedanken, jetzt war es Zeit, meine Kleidung auf dem Boden auszubreiten und hineinzuschlüpfen, w?hrend ich wieder optisch ich selbst wurde. Wir waren ja hier um an Kingers angeblichen Verteidigungsplan zu arbeiten.

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